Wasserspringen : Schweizermeisterschaft in Genf, Feuerspringer am Zürifest, Sölden
12.12.2014 12:58 ( 12779 x gelesen )
Schweizermeisterschaft in Genf, Feuerspringer am Zürifest, Sölden
Am Wochenende vom 14. Juli 2013 fanden in Genf die Schweizer Meisterschaften der Wasserspringer statt. Jugend, Elite und Senioren, man sagt auch Masters zu den alten Damen und Herren, kämpften um Ränge und Medaillen. Peter Roseney aus Wil hat die Schweizer Seniorenmeisterschaft vom 3 Meter Brett und vom 10 Meter Sprungturm gewonnen. Er ist aber kein „normaler“ Seniorenspringer. Weder eine (vierfache) Schulteroperation, noch ein gebrochener Atlaswirbel konnten ihn bisher stoppen. Peter: „ Man muss sich immer wieder aufrichten, wenn man hinfällt und wie schon der Top Skifahrer Wasmeier sagte: irgendwo zwickts di immer.“
Nach einigen Rücken- und Schulterproblemen im Winter, wegen ZU WENIG Training, ging es in den letzten Wochen stetig aufwärts. Bis vor etwa 10 Tagen im Mittwochtraining ein Kopfsprung gegen das Brett zu nahe war. Vier Nähte für die Platzwunde, aber am Freitag und Samstag war Peter am Zürifest als Feuerspringer dabei. Dienstag und Mittwoch ging es ins ÖTZTAL. Dort gibt es die AREA47. Ein Bad für Andrenalinfreaks. Mit einem Sprungturm, der bis zu 27 Meter hochgefahren werden kann. Für Peter Roseney ein Trainingsplatz um sich auf das Swiss-Cliff-Diving im Maggiatal, bei Ponte Brolla, vorzubereiten. Dort springen die Sportler wahlweise von 13, 15, oder20 Meter vier Sprünge in die 16 Grad kühle Maggia.
In der Vorbereitung im Ötztal testete Peter seinen Kopfsprung von 20 Meter und 2 ½ Vorwärtssalti von 15 Meter. Auch eineinhalb Salto gegen die Absprungstelle vom 15er waren zu trainieren und noch 1 ½ Salti vorwärts und Kopfsprung rückwärts von 10 Metern.
Dann waren die Muskeln müde und Schonzeit bis Samstag war angesagt. Ein kurzes Training vom 3 Meter vor dem Wettkampf und mit 20 Punkten Vorsprung ging der Masters Titel an Peter. Vom 10 Meter war es noch eindrücklicher. Die Sprünge gelangen, diesmal ganz ohne vorheriges Training, alle sehr gut. Mit 143 Punkten, vor Urs Schär aus Bern, der 93 Punkte erreichte, siegte Peter Roseney vom SCSG souverän.
„Ich bin wahrscheinlich auch der einzige 66 jährige, der noch bei 15 bis 20 Metern dabei ist. Dann ist das 10 Meter schon fast nichts. Das 3 Meter ist schwieriger, weil es viel an Balance- und Gleichgewichtstraining erfordert“ sagte Peter Roseney. „Aber ich habe nun auch Töff-Fahren begonnen und bin am Gleitschirmfliegen lernen, das sollte doch auch noch was für meinen Lieblingssport Wasserspringen bringen.“
Auf die Frage wie lange Herr Roseney noch springen will: „Tja, bis 70, oder auch länger, wenn mein Körper mithält. Ich hatte da einmal ein negatives „Vorbild“, wenn der sprang fürchteten sich die Zuschauer. Das will ich nicht erreichen....“
Und wie geht’s jetzt weiter? Peter Roseney: „Mitte Juli ins Maggiatal bei Locarno zum Felsenspringen, dann nach Prag zum HIGHJUMP.CZ. Dort war ich im vergangenen Jahr Zwölfter unter lauter jungen Burschen. Als Abschluss die Senioren Europameisterschaften vom 1m, 3m, 7,5m in Eindhoven. Dort möchte ich wieder in allen Höhen siegen. Ach ja, warum nur 7,5 Meter? Die alten Leute sollen sich nicht vom 10 Meter gefährden....meint der Weltverband FINA....“
Peter Roseney, Sprungwart ROS+SCSG
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