Der Schwimmclub St. Gallen - SCSG
Der SCSG ist einer der ältesten Schwimmclubs der Schweiz. Lediglich Genf (1885), Basel (1890) und Schaffhausen (1899) wurden früher gegründet. Es war denn auch ein Schaffhauser, der in St.Gallen die Initiative für einen Schwimmclub übernahm. Küfermeister Emil Schelling (1881-1952) gründete zusammen mit Gleichgesinnten 1909 den Schwimmclub St.Gallen.
Trainiert wurde im Volksbad, das erst ein Jahr zuvor gebaut wurde. Bis zur Eröffnung des Hallenbads Blumenwies im Jahre 1973 blieb es neben den Drei Weieren der einzige Trainingsort für Schwimmen, Wasserball, Wasserspringen und "Figuren legen", wie das Synchronschwimmen damals noch hiess.
Der SCSG war vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine Schwimmhochburg in der Schweiz. Neben unzähligen Schweizermeistertiteln im Schwimmen, Wasserball und Turmspringen waren die St.Galler auch international erfolgreich. An nicht weniger als sechs Sommerolympiaden standen St.Galler Athleten am Start: 1920 in Antwerpen mit Armand Boppart (Schwimmen und Wasserball), 1928 in Amsterdam mit Arthur Bischoff (Wasserspringen) und Othmar Schmalz (Wasserball), 1936 in Berlin mit Werner Kopp (Schwimmen und Wasserball), 1948 in London mit Hans Widmer (Schwimmen) und zuletzt 1972 in München mit Hanspeter Würmli.
Eine Zeitlang waren auch Damen dabei, bis diese 1910 dann ihren eigenen Schwimmclub, den Damen-Schwimmclub St.Gallen gründeten. Trotzdem waren später auch Damen im SCSG wieder sehr willkommen. Im Sommer 1910 wurde auf den Drei Weieren auch erstmals Schwimmkurse angeboten, natürlich von Mitgliedern des SCSG. Die Schwimmschule ist auch heute noch einer der Stammpfeiler des Clubs, generiert sie doch einen grossen Teil der Einnahmen.
Eine ausführliche Geschichte des Schwimmsports und der Bäder, im speziellen der Geschichte des SCSG mit vielen historischen Abbildungen findet sich in folgenden Büchern von Rolf Wirth:
- Brausebad und Badekappe. Baden und Schwimmen in St.Gallen. VGS St.Gallen, 2013
- Das Volksbad in St.Gallen. Von der Pioniertat zum Kulturgut. VGS St.Gallen, 2006